Häufig gestellte Fragen zu Fördermitteln
FAQ Fördermittel
1. Allgemeines
Fördermittel sind freiwillige Leistungen in Form von nicht rückzahlbaren Finanzhilfen, die von öffentlichen und privaten Institutionen vergeben werden, um bestimmte gesellschaftliche oder wirtschaftspolitische Zwecke zu verfolgen.
Sie werden i.d.R. in Form einer Projektförderung über einen bestimmten Zeitraum, für einen bestimmten Zweck und über antragsbasierte Verfahren nach festgelegten Kriterien vergeben.
- Förderprogramme der öffentlichen Hand
- Lokale, kommunale, regionale Ebene
- Landesebene
- Bundesebene
- EU-Ebene (EU-Strukturfonds, Aktionsprogramme)
- Stiftungen
- Lotteriemittel
- Lotteriemittel der Länder
- Soziallotterien (Aktion Mensch, Glücksspirale, Deutsche Fernsehlotterie)
- Sonstige Förderfonds
- Verbände, Netzwerke
- Förderpreise, Wettbewerbe
Um ein passendes Förderprogramm für Dein Projekt zu finden, können verschiedene Wege genutzt werden. Grundsätzlich ist es hilfreich, auf den Websites von fördernden Einrichtungen und Förderprogrammen zu recherchieren, in Fördermittel- und Stiftungsdatenbanken zu suchen und Newsletter von verschiedenen Einrichtungen, Fachgruppen und Verbänden zu abonnieren.
Beratungsangebote/Infoveranstaltungen von verschiedenen Organisationen zu eigenen oder auch übergreifende Fördermöglichkeiten:
- Dachverbände für Mitgliedsvereine (z.B. Deutsche Chorjugend, Landesverbände, Chorjugenden)
- Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt für Akteure im Bereich des bürgerschaftlichen Engagements
- Bundesmusikverband Chor & Orchester e.V. für Ensembles der Amateurmusik
- Lokale Akteure, z.B. Freiwilligenagenturen, Beratungsstellen
Internet/Online-Datenbanken:
- Förderdatenbank Bund, Länder, EU zu Förderprogrammen der öffentlichen Hand
https://www.foerderdatenbank.de/FDB/DE/Home/home.html - Stiftungssuche Bundesverband Deutsche Stiftungen
https://stiftungssuche.de - Kostenfreie & öffentlich zugängliche (Stiftungs-)Verzeichnisse der Länder, Regionen, Städte, z.B.
https://www.stadtkultur-hh.de/nachrichten/foerderungen-und-wettbewerbe - Datenbanken von anderen Organisationen
https://www.deutsche-stiftung-engagement-und-ehrenamt.de/foerderdatenbank/ - Deutscher Engagementpreis (Preise für bürgerschaftliches und freiwilliges Engagement)
- https://www.europa-foerdert-kultur.eu/finder/
- https://kreativgesellschaft.org/finanzierung/finanzierungsfinder/
- https://foerdermittel-wissenswert.de
- https://www.foerdersuche.org (kostenpflichtig)
- https://foerder-lotse.de (kostenpflichtig)
Interessante Fördermittelgeber für Chöre sind beispielsweise der Bundesmusikverband Chor & Orchester e.V., die Deutsche Chorjugend oder die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt. Unter der Rubrik „Förderung“ sind jeweils aktuelle Förderprogramme zu finden.
2. Antragsberechtigung
Vor der Antragstellung sollten unter anderem folgende Fragestellungen berücksichtigt werden:
- Stimmen die Förderziele des Förderprogramms mit unserem Projekt überein?
- Erfüllen wir die formalen Aspekte zur Antragstellung und sind antragsberechtigt? Zum Beispiel:
- Wird unsere Organisationsform bzw. Rechtsform gefördert? (gemeinnütziger Verein, e.V., juristische Person)
- Ist der Standort meines Vereins ausschlaggebend? (ländlicher Raum, strukturschwacher Raum)
- Benötigen wir Kooperationspartner für unser Projekt?
- Fällt unser Projekt in den vorgegebenen Förderzeitraum?
- Welche Ausgaben werden gefördert und können wir damit unser Projekt finanzieren? (z.B. Personalkosten, Sachkosten, Baukosten)
- Wie hoch ist die Fördersumme und können wir damit unser Projekt finanzieren?
- Benötigen wir einen Eigenanteil und wenn ja, wie wird dieser definiert?
Juristische Personen sind selbstständige Personenvereinigungen, die eine eigene Rechtsfähigkeit besitzen. Man unterscheidet zwischen juristischen Personen des Privatrechts (GmbH, AG etc.) und der juristischen Person des öffentlichen Rechts (Bund, Länder, Gemeinden etc.). Vereine zählen zu den juristischen Personen des Privatrechts.
Viele weitere Begriffserklärungen findest Du in unserem Glossar
Bei einigen Förderprogrammen wird ein bestimmter Prozentsatz an Eigenanteil gefordert, der zur Mitfinanzierung des Vorhabens eingebracht werden muss. Dabei kann es sich grundsätzlich um Kapitalerträge und Einnahmen des Vereins handeln, zum Beispiel Teilnehmendenbeiträge, Eintrittsgelder oder Spenden. In manchen Fällen können auch Eigenleistungen in Form von unentgeltlichen, ehrenamtlichen Tätigkeiten angegeben werden. Welche Eigenmittel anerkannt werden, definieren die jeweiligen Förderrichtlinien.
Viele weitere Begriffserklärungen findest Du in unserem Glossar.
3. Antragsvorgang
Den Antrag stellt man direkt beim jeweiligen Förderer. Wie man einen Antrag stellt, ist abhängig vom jeweiligen Förderprogramm. Förderprogramme auf Bundesebene haben meistens ein eigenes System, über das man online einen Antrag stellen kann. Wenn man bei einer Stiftung einen Antrag stellen möchte, werden Projektbeschreibung, Finanzierungsplan, Freistellungsbescheid und Vereinsregisterauszug verlangt, die per Mail und oder postalisch verschickt werden.
- Projektbeschreibung
- Trägerbeschreibung
- Finanzierungsplan
- Unterlagen des Trägers:
- Satzung
- Freistellungsbescheid (sofern der Verein eingetragen ist)
- Vereinsregisterauszug (sofern der Verein eingetragen ist)
- Ggf. Vertretungsberechtigung: Die Vertretungsberechtigt lässt zu, dass auch nicht zeichnungsberechtigte Personen (Personen, die nicht in der Satzung aufgeführt sind) für ein bestimmtes Projekt zeichnungsberechtigt sind und den Verein/Verband in dieser Angelegenheit vertreten dürfen.
Schau Dir dazu auch unsere Checkliste an!
4. Antragsbewilligung
Bewilligungszeitraum: Zeitraum, in dem Mittel abgerufen werden können und Kosten für das Projekt anfallen. Dieser kann schon vor dem Projekt beginnen und nach Projektende aufhören.
Durchführungszeitraum: Laufzeit des Projekts an sich.
Dieser wird vor Bewilligung des Antrages genehmigt, damit der*die Antragsteller*in Kosten tätigen kann. Jedoch ist der vorzeitige Maßnahmenbeginn keine Garantie für eine Bewilligung und jede Zahlung, die vor Bewilligung anfällt, ist eigenes Risiko des Antragstellers.
Viele weitere Begriffserklärungen findest Du in unserem Glossar.
Die ANBest sind die allgemeinen Nebenbestimmungen für Zuwendungen zur Projektförderung. Diese enthalten meistens:
- Anforderung und Verwendung der Zuwendung
- Vorgehen, wenn sich die Finanzierung ändert und/oder die beantragten Kosten
- Wie man den Verwendungsnachweis erstellt
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5. Finanzen / Mittelabruf
Ausgaben werden meist in folgende Kategorien unterschieden: Sachkosten, Unterkunft und Verpflegung, Personalkosten. Sie müssen je nach Förderprogramm gesondert aufgelistet werden bzw. die jeweiligen Rechnungen müssen verschiedene Vorgaben erfüllen.
Einen Mittelabruf tätigt man, bevor man die Projektkosten abrechnen muss. Dabei gibt es je nach Stiftung einen Zeitrahmen, in dem die abgerufenen Mittel verausgabt werden müssen, d.h. falls ein Projekt über mehrere Wochen oder Monate geht, müssen mehrere Mittelabrufe über Teilsummen gemacht werden. Wie der Mittelabruf vonstattengeht, kommt ähnlich wie die Antragsstellung auf das jeweilige Programm an.
6. Projektabschluss / Verwendungsnachweis
Nach Abschluss eines Projekts sollten alle Belege gesammelt und kategorisiert werden. Anschließend muss der Verwendungsnachweis erstellt werden, der je nach Förderprogramm einen bestimmten Umfang hat. Oftmals werden eine Teilnehmerliste, ein Sachbericht und die Belege gefordert.
Während einer Tiefenprüfung werden alle Belege, Ausgaben etc. eines Projekts bis ins Detail geprüft. In der Regel werden nur wenige Projekte eines Förderprogramms tiefengeprüft. Allerdings kann eine Tiefenprüfung zwischen fünf und zehn Jahre nach dem Projekt erfolgen. Deshalb ist es wichtig, alle Unterlagen, besonders Belege, geordnet aufzubewahren, bis diese Frist verstrichen ist.
7. Projektvorschläge
Wichtig ist hier die goldene Mitte zwischen zu wenig Informationen und zu vielen Details. Die Idee und ihre Ausführung sollten ausreichend beschrieben sein und zum Förderzweck des Programms passen. Den Tagesablauf im kleinsten Detail zu beschreiben, wäre aber unzureichend. Die Hauptidee und die wichtigsten Ziele des Projekts sollten miteinbezogen werden, genauso wie Dinge, die vielleicht nicht so gut liefen. Außerdem sollten Änderungen im Vergleich zum ursprünglichen Projektantrag klar kommuniziert und begründet werden.
Gibt es vielleicht ein anderes Förderprogramm, das für das Projekt besser geeignet ist? Oder ist es möglich, kleine Parameter anzupassen, um doch einer Kategorie zu entsprechen?
Oft nennen Förderprogramme Beispiele für förderfähige Projekte in den jeweiligen Unterkategorien, die als Inspiration dienen können. Außerdem stellen einige Förderprogramme auf ihren Webseiten auch bereits geförderte und in die Tat umgesetzte Projekte vor, die Ideen für den eigenen Verein beinhalten können.